Brand in Driedorf 1635

Die Eroberung von Braunfels durch das Heer des Grafen Ludwig Heinrich erzürnte Graf Philipp von Mansfeld, der daraufhin drohte, daß im Nassauischen fortan kein Schweinestall mehr stehen bleiben sollte und alle Gebäude verbrannt werden würden. Ludwig Heinrich reagierte auf diese kaiserliche Drohung, indem er ihn wissen ließ, daß er dann im Gegenzug in katholischen Landen die Dörfer anzünden würde. Trotz dieser angedrohten Gegenmaßnahmen wurde am 7. Mai die halbe Stadt Driedorf ein Raub der Flammen, und man mußte hier an Graf Mansfeld noch 400 Reichsthaler zusätzlich zahlen. Hinzu kamen nochmals 200 Reichsthaler, die der dortige Pastor für seine eigene Freilassung entrichten mußte. Drei Tage hatte der Geistliche, nachdem ihn Rittmeister Edelmans in einem schloßnahen Gewölbe gefangen genommen hatte, um sein Leben gebangt. […]

Das Amt Herborn meldete 32 totgeschlagene und 60 verwundete Menschen. Fortgetrieben wurden hier 1.128 Stück Rindvieh, 1.514 Schafe und 221 Pferde. Im Amt Haiger wurden 12 Menschen getötet und 26 Personen verwundet. 639 Rinder, 100 Schafe und 84 Pferde hat man hier davongetrieben. Eine Person kam im Amt Tringenstein zu Tode, und neben 2 Verwundeten verlor man hier 16 Kühe und 36 Pferde. Die Ebersbacher meldeten den Verlust von 38 Stück Rindvieh und 4 Pferden. 5 totgeschlagene und 4 verwundete Bürger meldete das Amt Driedorf. Außerdem beklagten die Westerwälder den Verlust von 997 Stück Rindvieh, 234 Schweinen, 18 Ziegen und 255 Pferden.

Auszüge aus http://www.30jaehrigerkrieg.de

Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten

Dr. Bernd Warlich, Volkach

[22] Driedorf [Lahn-Dill-Kreis]; HHSD IV, S. 96